Nach zehn Tagen wurden wir nach Hause entlassen. Das Ernähren unseres Kleinen war eine sehr undankbare und ermüdende Angelegenheit. Tagsüber setzte ich ihn an die Brust und pumpte zwischen den Stillzeiten möglichst oft Muttermilch ab. Zum Glück gaben meine Brüste mehr als genug Milch. Nachts versuchte mein Mann, Nicolas mit Hilfe der Flasche zu ernähren. Auch so konnten in 45 Minuten nicht mehr als 60 ml gegeben werden! Nicht einmal das Nachtprogramm im Fernsehen war für meinen Mann ein Trost. Oft pumpte er die letzten Milliliter Milch mit Hilfe einer Spritze in den Mund des Kleinen. Etwa alle drei Stunden (Tag und Nacht) wurde Nicolas während einer Stunde ernährt. Die Zwischenzeit wurde zum abpumpen der Muttermilch genutzt. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß auch die vierjährige Tochter geliebt werden wollte. Immerhin wurde Nicolas ausschließlich von Muttermilch ernährt. Nicolas wurde immer trinkfauler und trank an der Brust immer weniger. Sehr oft schlief er während des Stillens ein. Wir behalfen uns mit immer anderen, zum Teil etwas rabiaten Tricks, um ihn zu ernähren. So wurde er immer mehr von der Flasche und immer weniger von meiner Brust ernährt.
Stand: 07.04.04, F.B. |